Nachtseele: Black Dagger 18 - Roman by J. R. Ward;Corinna Vierkant-Enßlin

Nachtseele: Black Dagger 18 - Roman by J. R. Ward;Corinna Vierkant-Enßlin

Autor:J. R. Ward;Corinna Vierkant-Enßlin
Die sprache: de
Format: mobi
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2012-03-01T23:00:00+00:00


Xcor trat aus dem Motelzimmer der Hure, unmittelbar gefolgt von Throe, schloss die Tür und blickte nach links und nach rechts. Das Etablissement, das sein Kumpan für ihre fleischlichen Gelüste ausgewählt hatte, lag in einem Randbezirk der Stadt. Es war ein heruntergekommenes einstöckiges Gebäude, das man in fünfzig kleine schrankartige Räume aufgeteilt hatte. Das Büro lag ganz hinten links. Er hatte eigentlich das letzte Zimmer am anderen Ende gewollt, um ungestört zu sein, aber Throe konnte nur das daneben bekommen.

Obwohl, eigentlich ziemlich unwahrscheinlich, dass es belegt war. Hier war kaum jemand.

Er blickte auf den Parkplatz vor ihnen und sah einen schwarzen Mercedes, der sich alle Mühe gab, neuer auszusehen, als er war … und einen Pick-up mit Hardtop auf der Ladefläche. Die anderen beiden Wagen standen am entgegengesetzten Ende, auf Höhe des Büros.

Das war der perfekte Ort für den Zweck, den er soeben erfüllt hatte. Abgeschieden. Frequentiert von Leuten, die nicht wollten, dass man sich in ihre Angelegenheiten einmischte, und im Gegenzug auch andere in Ruhe ließen. Und spärlich beleuchtet: Nur an jeder sechsten Tür funktionierte die Glühbirne – die Lampe neben seinem Kopf schien auch jemand eingeschmissen zu haben. Also war alles schummrig und dunkel.

Auf lange Sicht mussten sie sich wohl Vampirinnen suchen, um ihr Bedürfnis nach Blut zu stillen, aber das würde noch kommen. Bis dahin konnten sie sich von solchen nähren wie die von eben, und sie würden es hier an diesem verlassenen Ort tun.

Throe sprach leise. »Zufrieden?«

»Aye. Sie war äußerst zufriedenstellend.«

»Ich bin froh …«

Ein Geruch in der Luft lenkte ihre Köpfe in Richtung der Tür zum letzten Zimmer. Xcor atmete tief ein. Er hatte sich nicht getäuscht: frisches Menschenblut. Welch unangenehme Überraschung.

Ganz anders Throes Gesicht. Unangenehm, aber durchaus nicht überraschend.

»Vergiss es«, presste Xcor hervor. »Throe – verdammt.«

Wutentbrannt wandte sich der Krieger dieser Tür zu – in Rage, weil es weibliches Blut war, das da verschüttet wurde: Die Fruchtbarkeit hing klar erkennbar in der Luft.

»Dafür haben wir keine Zeit«, fauchte Xcor.

Als Antwort trat Throe die verdammte Tür ein.

Xcor fluchte, verwarf aber schnell den Gedanken, sich aus dieser Angelegenheit heraus zu dematerialisieren. Ein Blick in das Zimmer reichte. Throes lächerlicher heroischer Akt hatte ihnen den Blick auf ein Blutbad eröffnet.

Eine Menschenfrau. Man hatte sie auf das Bett gefesselt und ihr etwas in den Mund gestopft. Sie war so gut wie tot und nicht mehr zu retten. Überall war ihr Blut, es klebte an der Wand neben ihr, tropfte auf den Boden, durchweichte die Matratze. Die Werkzeuge, mit denen man sie bearbeitet hatte, lagen auf dem Nachtkästchen: zwei Messer, Gewebeband, Schere … und ein halbes Dutzend kleine Einweckgläser mit einer farblosen Lösung. Die Deckel lagen daneben.

In ihnen trieben Dinge …

Ein Krachen kam aus dem Bad. Als hätte jemand einen Riegel oder ein Fenster geöffnet und wieder geschlossen.

Throe stürzte hinein, aber Xcor sprang hinterher und packte seinen Arm, löste mit schnellen Bewegungen die Handschellen von seinem Waffengürtel und ließ sie um das dicke Handgelenk seines Kriegers zuschnappen. Dann zog er mit all seinem Gewicht, riss den Vampir herum und schleuderte ihn vorwärts wie eine Kugel am Ende einer Kette.



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